Kamera in die Hand und los geht’s! Ganz so einfach ist das Fotografieren für Anfänger dann aber doch nicht. Gerade für Anfänger birgt das Fotografieren viele Geheimnisse. Allein der Zusammenhang zwischen Belichtungszeit, Blende und Lichtempfindlichkeit (ISO) ist ein großes Mysterium. Entdecke hier hilfreiche Fotografie-Tipps für professionelle Fotos.
Richtig fotografieren: Blende – Was bedeutet Aperture?
Die “Aperture” ist eine Blende, die sich entweder in der Linse oder unmittelbar dahinter befindet. Sie beeinflusst die Lichtmenge, die durch die Linse fällt und besteht aus Lamellen, die sich je nach gewählter Blendeneinstellung öffnen oder schließen.
Diese Blendeneinstellungen werden als Blendenzahl bezeichnet und besitzen eine numerische Folge wie F5,6, F6, F8, F11 etc. Eine niedrige Blendenzahl verursacht eine größere Blendenöffnung, durch die mehr Licht durch das Objektiv gelangt. Höhere Blendenzahlen dagegen haben eine kleinere Blendenöffnung, durch die weniger Licht eindringt.
Durch die Blende wird das Foto gestalterisch beeinflusst. Mit ihr wird die Schärfentiefe gesteuert, z. B. Erzeugung von Unschärfen im Hintergrund. Bei einem Standardobjektiv kannst Du beim Fotografieren meist zwischen Blenden von 4.0 bis 25 wählen.
Tipp: Für eine optimale Schärfe solltest Du die Blende nicht zu klein stellen, dadurch entstehen Lichtkrümmungen, die die Schärfe negativ beeinflussen.
Merke!
Große Blendenöffnung, z. B. F 1,4 = kleine Schärfentiefe -> sehr unscharfer Hintergrund
Kleine Blendenöffnung, z. B. F 32 = große Schärfentiefe -> sehr scharfer Hintergrund
Belichtungszeit beim Fotografieren: Was bedeutet Shutter Speed?
“Shutter Speed” ist der englische Begriff für die Belichtungszeit. Sie beeinflusst durch die Kontrolle der Blende die Lichtmenge, die in die Kamera gelangt. Bei einer kurzen Belichtungszeit, ist die Blende nur kurz geöffnet und nur wenig Licht gelangt in die Kamera. Verwendest Du hingegen eine längere Belichtungszeiten, gelangt mehr Licht in die Kamera. Das ist besonders nachts ideal: Mit einem Stativ und Langzeitbelichtung kannst du wunderschöne Fotos vom Sternenhimmel aufnehmen.
Die Belichtungszeit spielt auch bei schnellen Bewegungen der Motive eine große Rolle. Bei kurzen Belichtungszeiten werden sportliche oder actionreiche Szenen auf dem Foto scharf eingefangen. Bei längeren Belichtungszeiten entstehen beim Fotografieren Unschärfen und verwackelte Bilder. Du solltest daher bei dynamischen Motiven kürzere Belichtungszeiten bevorzugen.
Die Belichtungszeit wird dabei in Sekunden angegeben. Für die meisten Aufnahmen benötigst Du nur einen Bruchteil einer Sekunde (z.B. 1/600 sek oder 1/1000 sek). Bei einer Langzeitbelichtung mit einem Stativ, kannst du auch mehrere Sekunden belichten um tolle Ergebnisse zu erzielen.
Merke!
Kurze Belichtungszeiten = scharfe Bilder bei schnellen Bewegungen
Lange Belichtungszeit = unscharfe und verwackelte Bilder bei schnellen Bewegungen (ohne Stativ)
Filmempfindlichkeit: Was bedeutet ISO?
ISO legt die Empfindlichkeit des Kamerasensors auf Licht fest. Je höher die ISO-Zahl (400 und mehr), desto höher die Empfindlichkeit. Das heißt, es wird weniger Licht benötigt, um die perfekte Belichtung zu erzeugen. Somit verkürzen sich die Belichtungszeiten. Eine niedrige ISO-Zahl hingegen reduziert die Empfindlichkeit und es wird weniger Licht für eine korrekte Belichtung benötigt. Daher sollte bei guten Lichtverhältnissen eine niedrigere ISO-Zahl (200 oder weniger) verwendet werden. Allerdings neigen Kamerasensoren bei einer höheren Empfindlichkeit zu Bildrauschen (Verschlechterung des Fotos durch störende Pixel), das am Ende viele Details im Foto verschwinden lässt.
Fotografieren bei schlechten Lichtverhältnissen verlangt nach einer höheren ISO (400 oder höher), da eine kleine Blende und eine lange Belichtungszeit die Lichtmenge reduzieren, die auf den Bildsensor trifft, empfiehlt sich bei diesen Aufnahmen eine höhere ISO-Einstellung.
Merke!
Niedrige ISO-Empfindlichkeit, z. B. ISO 50 bis 200 = kein oder wenig Bildrauschen
Hohe ISO-Empfindlichkeit, z. B. ISO 1.600 bis 25.600 = sehr viel Bildrauschen
Richtig fotografieren: Das Zusammenspiel von Zeit und Blende
Nachdem Du nun weißt, welchen Einfluss Belichtungszeit, Blende und ISO auf ein Foto haben, solltest Du nun das Zusammenspiel von Zeit und Blende verstehen, um richtig fotografieren zu lernen. Das ist gerade beim Fotografieren für Anfänger sehr wichtig. Wer einmal den Zusammenhang verstanden hat, muss nicht mehr auf Motivprogramme wie Landschaft oder Porträt zurückgreifen.
Beispiel:
Bei einer Belichtungszeit von 1/500 sek, einer Empfindlichkeit von ISO 100 und einer Blende von F8 wird das Foto bei Aufnahmen im Freien perfekt belichtet. Reduzierst Du die Belichtungszeit auf 1/1000 sek, benötigt der Kamerasensor mehr Licht für das Foto. Diese Einstellung verwendest Du zum Beispiel bei Innenaufnahmen, wenn kaum natürliches Licht auf den Kamerasensor fällt.
Du kannst dafür die Blende um eine Blendenstufe (F 5,6) weiter öffnen oder die ISO-Empfindlichkeit auf 200 setzen.
Kleiner Tipp: Viele Fotografen nutzen den AV-Modus (Halbautomatik der Kamera), bei dem nur die Blende und der ISO manuell eingestellt wird und die Belichtungszeit automatisch gesteuert wird.
Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, Deine schönsten Bilder perfekt zur Schau zu stellen. Für Fotos, die mit einer professionellen Kamera gemacht wurden, eignet sich das Echtfotobuch besonders gut. Hier werden Deine Fotos auf echtes Fotopapier belichtet und bekommen dadurch eine sehr hohe Auflösung und leuchtende Farben. Oder lasse aus Deinen Fotos klassische Fotoabzüge entwickeln. Deine Fotos lassen sich natürlich auch als Dekoelement einsetzen: nutze Deine schönsten Aufnahmen, um individuelle Wandbilder zu gestalten.
Eine Cheatcard (Spickzettel) ist das perfekte Hilfsmittel zum Fotografieren für Anfänger. Nutze sie, um Blende, Belichtungszeit und ISO aufeinander abzustimmen und so das perfekte Foto zu machen.
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